»Hotel Filzmeier, Rezeption, Linda Filzmeier, grüß Gott, was kann ich für Sie tun?«
»Hallo Linda, Franz Hengsberger hier, ist dein Vater zu sprechen? Ich habe versucht, ihn auf dem Handy zu erreichen, aber er geht nicht ran.«
»Hallo Franz, mein Vater ist in einem Meeting. Wenn er sieht, dass du angerufen hast, meldet er sich sicher bei dir. Oder kann ich dir helfen?«
»Nein, leider nicht. Passt auf, es sind wieder windige Geschäftsleute unterwegs, die Grundstücke aufkaufen wollen. Nicht, dass die euch das Hotel abluxen.«
»Was? Na, die sollen es wagen! Da muss ich sofort Lisa Weigant informieren, damit sie vorsichtig ist. Du hast sicher mitbekommen, dass sie sogar versucht haben, ihre Tiere zu vergiften und den Stall anzuzünden, um sie schneller zum Verkauf zu zwingen.«
»Ja, allerdings, schlimme Sache. Nur gut, dass alles glimpflich ausgegangen ist. Ich muss wieder, tschau Linda.«
Noch bevor sie sich verabschieden konnte, war die Leitung unterbrochen.
Linda hatte keine Zeit, sich darüber Sorgen zu machen. Samstag, ein bevorzugter An- und Abreisetag, nahm sie den gesamten Vormittag mit dem Ein- und Auschecken der Gäste in Beschlag. In der kurzen Mittagspause las sie ihre WhatsApp-Nachrichten, schlang das Essen hinunter und eilte wieder an die Rezeption, um ihre Kollegin Ilona abzulösen. Soeben betrat eine neue Reisegruppe, allesamt Rentner, das lichtdurchflutete Hotelfoyer. Der Reiseleiter, Arnold Fink, lief mit ausschweifenden Schritten auf sie zu. Linda hatte schon Vorarbeit geleistet.
»Hallo Arnold, ihr seid spät dran. Aber schön, dass ihr da seid. Nachdem du mir die Gästeliste zuvor schon geschickt hast, konnte ich die Zimmeraufteilung vorab erledigen. Hier sind die Schlüsselkarten mit den Zimmernummern.« Sie überreichte ihm eine Box. »Jetzt brauche ich nur noch die Reisepässe der Gäste. Die könntest du in einer Viertelstunde wieder abholen.«
»Linda, hallo. Hübsch wie eh und je«, begrüßte er sie mit der üblichen Neckerei. »Und bestens vorbereitet wie immer. Danke dir. Abendessen würden die Leute gerne um achtzehn Uhr. Ist das okay? Wir sind ein wenig geschlaucht. Die Anreise hat ja leider länger als geplant gedauert, wegen eines Unfalles. Der Stau reichte kilometerweit zurück.« Er wischte sich den imaginären Schweiß von der Stirn und zwinkerte ihr keck zu.
»Ich leite es an die Küche weiter.«
Während der Reiseleiter die Schlüssel an seine Reisegäste verteilte, half der Hotelpage Kevin den Leuten mit dem Gepäck. Sie klingelte nach Ilona, mit einer Portion schlechtem Gewissen, weil sie sie aus der Mittagspause holte. Wahrscheinlich schäkerte sie wieder mit Ben. Ilona machte kein Geheimnis daraus, dass er ihr gefiel. Ob es ihrem Bruder ähnlich erging, wusste Linda nicht. Er ließ sich nicht in die sprichwörtlichen Karten sehen.
In den nächsten zwanzig Minuten nahmen die beiden die Personalien auf.
»Ich geh schnell in die Küche und sag meinem Bruderherz, dass die Gruppe schon um achtzehn Uhr speisen möchte«, verabschiedete sich Linda von ihrer Kollegin.
»Hallo alle zusammen.« Sie blieb in der geöffneten Tür stehen und brüllte ihre Begrüßung in den Grundlärm, der in der Küche allgegenwärtig war. Ben stand zusammen mit dem Lehrling in der hinteren rechten Ecke des Raumes. Geschickt manövrierte sie sich zwischen den Köchen hindurch. Ein Zusammenstoß konnte fatal enden. Ben halbierte die Zwiebel und zeigte dem neuen Kochlehrling Sebastian, wie er die Zwiebel schneiden sollte.
»Ben, hallo«, sie klopfte ihm auf die Schulter.
»Oh, hi, was gibt’s? Muss dringend sein, wenn du mich persönlich in meinem Reich besuchst.« Sein Grinsen offenbarte blendend weiße Zähne.
»Arnolds Reisegruppe hat gerade eingecheckt. Die Gäste möchten gerne um sechs Uhr ihr Abendessen.«
»Ah, alles klar. Geht in Ordnung. Tschüss, ich muss weitermachen«, sagte er und wandte sich wieder dem Lehrling zu.
Aus den Töpfen auf dem Herd dampfte es und die Gerüche der Rinderkraftbrühe, des kochenden Wurzelgemüses, des Rotkohls und des Rinderbratens vermischten sich. An jedem Arbeitsplatz wurde geschnippelt, gerührt, abgeschmeckt. Linda gesellte sich zu Birgit, in der Hoffnung, eine Kostprobe ihrer leckeren Süßspeisen zu ergattern.
»Hier, du Naschkatze.« Die Patissière wischte mit dem Jackenärmel Schweißperlen von der Stirn und reichte ihr ein Randstück des Himbeerkuchens.
»Danke, du bist die Beste. Hm, lecker. Davon heb mir bitte unbedingt ein Stück auf«, bat Linda, bevor sie zurück zur Rezeption ging.
»Haben für heute alle eingecheckt?«, wollte sie von ihrer Kollegin wissen.
Ilona saß am Computer und drehte sich zu ihr um. »Nein, ein Herr Berger und der Herr Morbach mit seiner Enkelin fehlen noch. Werden vermutlich im Stau stecken. Ankommende Gäste haben davon ganz aufgeregt berichtet und im Verkehrsfunk wird es angeblich auch laufend durchgegeben, hat mir Jörg vorhin erzählt. Er hat Gäste vom Bahnhof abgeholt.«
»Oje, da hat es anscheinend ordentlich gekracht, hoffentlich gibt es keine Toten.« Linda schauderte bei diesem Gedanken und verschwand im Büro, das an den Empfang anschloss. Sie überprüfte und bestätigte die neuen Buchungen. In einer halben Stunde hatte sie Dienstschluss. Sie musste jedoch noch Ergänzungen im Gästebuch nachtragen, einige Abrechnungen waren noch zu erledigen und die Informationsbroschüren musste sie auch noch auslegen. Das Telefon klingelte. Der Gast von Zimmer zweihundertneun! Linda hob ab und verdrehte die Augen, weil er sich sicherlich wieder über etwas beschweren wollte.
»Schicken Sie mir jemanden hoch«, bellte er in den Hörer, »die Bar ist leer, das Internet ist bei Ihnen eine lahme Ente! Ich benötige einen besseren Empfang.«
»Natürlich«, meinte Linda und versuchte, ihre Stimme neutral zu halten. »Ich schicke Ihnen sofort jemanden«, und legte auf. Ihre Mutter Mathilde trat zu ihr ins Büro. Auch wenn die Zusammenarbeit mit ihrer Mutter nicht immer leicht war, weil sie ihre Prinzipien hatte, verstanden sie sich im Großen und Ganzen gut. Während Vater Herbert für sämtliche Bestellungen, anfallende Reparaturen und allgemeine Angelegenheiten im Hotel verantwortlich zeichnete, oblag die Oberaufsicht für alle Tätigkeiten rund um die Gäste Mathilde. In Lindas Augen gab es keine bessere Aufteilung der Zuständigkeiten.
»Ach, hier bist du«, sagte ihre Mutter. »Herbert hat angerufen, er wurde aufgehalten und kommt erst später zurück. Wie läuft es bei dir? Sind schon alle Gäste angereist?«
»Nein, ein paar sind ausständig. Ilona hat die Liste von den Leuten, die noch fehlen. Soweit ich weiß, sind es vier Personen.«
»Gehst du heute noch aus?« Mathilde stellte sich ans Fenster und sah hinaus.
»Mädelsabend, ich muss Lisa und Sarah allerdings erst anrufen. Warum?«
Ihre Mutter drehte sich um und blickte sie streng an.
»Können wir uns darauf einigen, dass du nicht mit unseren männlichen Gästen flirtest? Es kommt nicht gut an und die Leute reden schon.«
»Hey! Was soll das?« Unbändige Wut stieg in Linda auf. »Nur weil ich mich einmal von dem Typ aus Holland habe überreden lassen, ihn durch unsere Nachtlokale zu führen? Und bitte sag mir, wen das gestört haben soll. Wer redet?« Linda musste sich beherrschen, um nicht laut zu werden. Es ärgerte sie nicht einmal so sehr die Tatsache, dass die Leute oder ihre Mama darüber tratschten, sondern dass der Typ sie nur ausgenutzt hatte. Natürlich hing sie das nicht an die große Glocke. Nur ihren beiden Freundinnen hatte sie es erzählt. Im Vertrauen versteht sich.
»Die Leute eben«, antwortete Mathilde und richtete ihre Aufmerksamkeit auf den Computerbildschirm. »Lass gut sein. Bei uns im Dorf gibt es genügend Männer, die dich gerne umwerben. Der Josef vom Alpenblickhotel sieht super aus und ist eine ausgezeichnete Partie. Er hat schon lange ein Auge auf dich geworfen.« Sie sah ihr nun in die Augen und ihr Gesichtsausdruck unterstrich, dass sie auch meinte, was sie soeben gesagt hatte.
»Mama! Das ist jetzt nicht dein Ernst!« Pures Entsetzen schwang in Lindas Stimme mit. »Josef? Der Dengel-Sepp, der läuft ja jedem Rockzipfel hinterher. Außerdem ist er mindestens zehn Jahre älter als ich!« Was wollte ihre Mutter mit diesem Versager? Nur weil seine Eltern ein Hotel besaßen? Ihr Sohn war definitiv eine Niete! Ihr ekelte.
»Kind, was tut denn das zur Sache? Jedenfalls wärst du im heiratsfähigen Alter. Und ein paar Jahre auf oder ab schaden einer Beziehung nicht.«
»Erklär mir bitte, warum du mich auf einmal verheiraten möchtest und noch dazu mit diesem Kerl.«
»Mit seiner Mutter, der Edeltraud, bin ich doch schon so lange befreundet und wir dachten, dass ...«
»Hör auf«, unterbrach Linda, »daher weht der Wind also. Hast du mit Paps schon über deine Idee gesprochen?«
»Nein.«
»Lass es lieber, denn er mag den Dengel-Sepp auch nicht. Wechseln wir lieber das Thema. Der Bürgermeister hat vorhin angerufen, er wollte mit Papa sprechen. Anscheinend sind wieder Immobilienmakler im Ort, die sich für Grundstücke interessieren.«
»Oh, ich hoffe, bei uns kreuzt niemand auf«, meinte Mathilde.
»So, ich habe Feierabend. Brauchst du sonst etwas?« Linda musste so schnell wie möglich weg von hier und hinaus, bevor sie ihrer Mutter einen Gegenstand oder zumindest unbedachte Worte an den Kopf warf. Verletzt hätte beides.
»Nein. Ich wünsche dir einen schönen Abend. Vergiss nicht, du hast morgen Frühdienst und musst der Melissa beim Frühstücksbuffet helfen.« Mathilde verließ das Büro.
Boah! Linda starrte ihr entgeistert hinterher. Schon seit Längerem machte ihre Mutter immer wieder Andeutungen, dass sie sich endlich binden sollte. Schließlich wäre sie im heiratsfähigen Alter. Erst vor ein paar Tagen hatte sie dasselbe Thema angesprochen. Wieso? Es war Linda ein Rätsel. Schließlich liebte sie ihr Singledasein und das dürfte sogar ihrer Mutter nicht entgangen sein. Sie schaltete den Computer aus, verabschiedete sich von Ilona und beeilte sich, in ihre Wohnung zu kommen. Sie hatte ein Apartment im Erdgeschoss des vor drei Jahren neu gebauten Westflügels ergattert. Ihr Reich, das knapp vierzig Quadratmeter umfasste, teilte sich in zwei getrennte Räume auf: eine Kochnische mit Essbereich und eine Wohnecke mit TV waren das Herzstück und das Schlafzimmer mit angrenzendem Bad. In ihren vier Wänden konnte sie sich zurückziehen. Abschalten und etwas Privatsphäre genießen war ihr nur hier möglich. Erschöpft ließ sie sich auf das Bett fallen, nahm ihr Handy und rief zuerst Lisa und danach Sarah an. Sie verabredeten sich in der Luna Bar. Durch ihr Vorhaben aufgeputscht, huschte Linda unter die Dusche. Sie genoss das heiße prickelnde Nass und hoffte, all ihren Ärger von vorhin mit in den Abfluss spülen zu können. In ein Badetuch gehüllt ging sie ins Schlafzimmer. Aus dem Schrank fischte sie ihre Lieblingshose, eine schwarze, enganliegende Jeans sowie ein pastellgelbes Spitzenshirt, das ihrem Teint schmeichelte, und schlüpfte in die Klamotten. Eine schwarze Lederjacke und gelbe Pumps ergänzten ihr Outfit. Sie eilte zur Tür hinaus. Trotzdem würde sie sich wieder einmal um ein paar Minuten verspäten. Was soll’s? Linda hastete zum Hinterausgang. Währenddessen checkte sie noch ihre Nachrichten auf ihrem Handy, ohne das Tempo zu reduzieren, und hetzte weiter auf den Parkplatz, wo ihr rotes Cabrio stand. Prompt prallte sie gegen ein Hindernis.
»Hoppla, nicht so schnell, junge Dame.« Die tiefe Stimmlage seines Basses vibrierte in ihr nach.
Linda blickte verstört hoch und in unglaubliche, sanfte dunkelbraune Augen, die durch die Dämmerung, die bereits eingesetzt hatte, noch dunkler wirkten. Trotz des kurzen Haarschnittes ringelten sich schwarze Locken auf seinem Kopf und betonten sein schmales Gesicht. Eine gerade Nase und leicht geschwungene Lippen ließen es perfekt erscheinen. Zumindest sie war fasziniert davon. Langsam nahm sie auch seine Arme wahr, die sie festhielten und ihren Körper auf sehr angenehme Weise erwärmten.
»Entschuldigung, hoffentlich habe ich Sie nicht verletzt?«
»Ein Federgewicht wie Sie? Nein, mir geht es ausgezeichnet.« Endlich ließ er sie los und trat einen Schritt zurück. Wurde auch Zeit, sie drohte in seiner Nähe zu verglühen. Himmel! So heiß war ihr schon lange nicht mehr geworden. Wie peinlich war das gerade eben? Wo war der Typ überhaupt hergekommen? Sie hatte ihn nicht gesehen. Diese Unart, ständig aufs Handy zu gucken, musste sie sich wirklich abgewöhnen.
»Ah, können Sie mir sagen, wie ich zum Haupteingang gelange? Meinen Wagen habe ich dort drüben abgestellt«, er zeigte auf einen dunklen Kombi. »Ich hoffe, er stört nicht.«
»Der Eingang ist in diese Richtung geradeaus und dann rechts um die Ecke.« Linda zeigte mit dem Arm, wohin er gehen sollte. »Der Parkplatz ist für unsere Gäste.«
»Danke, vielleicht sieht man sich wieder«, und weg war er.
Sie starrte ihm hinterher. Wer war er? Sicher ein Hotelgast. Egal. Sie lief zu ihrem Cabrio.
* * *
Völlig erschöpft von der langen Autofahrt war Simon froh, endlich ins Hotelzimmer zu kommen. Er stellte den Koffer in eine Ecke, streifte die Schuhe ab und ließ sich auf das Bett fallen. Der Klingelton seines Handys verkündete ihm den Anruf seines Freundes und Geschäftspartners Frederik Johansson. Er nahm das Gespräch umgehend an.
»Hallo, was gibt’s?«
»Ich wollte nur hören, ob es schon ein Ergebnis gibt, nach dem heutigen Treffen. Wann bist du angekommen?«
»Leider alles noch offen. War heute ein sehr bescheidener Tag. Die Besprechung fand wegen eines Unfalles auf der Autobahn nicht statt, weil ich nicht rechtzeitig dort sein konnte. Ich hab zwar kurz mit denen telefoniert, allerdings hatten die meisten aus terminlichen Gründen keine Zeit, auf mich zu warten. Zumindest der Bürgermeister aus der Region Schladming hat mich empfangen. Mit ihm bin ich die wichtigsten Punkte durchgegangen. Er will ein neues Treffen organisieren. Sofern es klappt, mit allen Ortsvorstehern der umliegenden Gemeinden. Wenn ich Glück habe, wird es in den kommenden Tagen stattfinden. Allerdings soll ich mich auf anstrengende Verhandlungen vorbereiten. Den Grund hat er mir nicht genannt.« Simon stockte kurz. »Im Hotelzimmer bin ich vor fünf Minuten angekommen, knapp vor deinem Anruf. Jetzt muss ich mir etwas zu essen besorgen. Und ab morgen starte ich für vierzehn Tage meinen Urlaub, du erinnerst dich? War so abgemacht! Anrufen kannst du mich gerne privat, ansonsten erst nach dem Mountainbike-Wochenende in zwei Wochen. Bis dahin muss ich fleißig trainieren, damit ich nicht komplett versage«, erläuterte er mit einem warnenden Unterton. Er kannte seinen Freund nur zu gut. Sein Job bedeutete ihm viel, genauso wie die Freundschaft zu Frederik. Doch er brauchte eine Auszeit. Beim Radfahren konnte er sich auspowern, die Gedanken, die ihn in den Abgrund zu ziehen drohten, verdrängen. Er schluckte seinen Groll hinunter. Dass er seinem Freund versprochen hatte, ihm einen kleinen Gefallen zu tun, weil er in der Gegend war, bereute er bereits, seitdem er zugesagt hatte. Er kannte Frederik!
»Junge, reg dich nicht auf. Dein Urlaub sei dir gewiss, aber du weißt, dass in unserem Geschäft manches Mal jede Sekunde entscheidet, ob man ein Projekt erlangt oder nicht.« Frederik verabschiedete sich. Wieder hatte er es geschafft, ein schlechtes Gewissen zu hinterlassen.
Simon raffte sich noch einmal auf und fuhr mit dem Lift hinunter an die Rezeption. Ein junger Mann machte Dienst. Fabian, las er auf dem Namensschild.
»Ist es möglich, noch etwas zu essen zu bekommen? Leider habe ich es nicht geschafft, rechtzeitig vor dem Abendessen einzuchecken.«
»Ihre Zimmernummer bitte?«
»Dreihundertvier.«
»Einen Moment bitte. Ich kläre es mit dem Chef ab.« Dann wandte sich der Rezeptionist von Simon ab und griff zum Telefonhörer. Nach einem kurzen Gespräch drehte er sich wieder zu ihm.
»Möchten Sie im Speisesaal oder lieber im Zimmer speisen?«
»Wenn es keine Umstände macht, gerne im Zimmer.«
»Das Abendmenü wird Ihnen in ein paar Minuten serviert. Sie haben Glück. Normalerweise schließt die Küche um einundzwanzig Uhr.«
Simon schaute auf seine Armbanduhr. Drei Minuten nach einundzwanzig Uhr. »Das ist nett, danke.« Er verabschiedete sich. Ausspannen und relaxen. Mehr wollte er im Moment nicht. Sein Magen knurrte wie auf Bestellung.